Im großabgelegten crescendo geht mein Jahr in England zu Ende – und eine bessere Schlusssteigerung hätte man sich nicht erträumen können – Beethovens 9. Sinfonie in der grandiosen Royal Albert Hall in London.
Unter der Leitung von Simon Halsey probten wir eine ganze Woche mit dem BBC Youth Choir, der aus drei der besten Jugendchören des Landes besteht um das gewichtige Werk mustergültig zur Aufführung zu bringen. Auswendig lernen war angesagt, damit die „Tochter aus Elysium“ auch richtig gut rüber kommt… Als Sprachcoach war ich ebenso gefragt wie als einer der 240 Sänger – das war eine Wucht! Die Aufführung war mit gut 5500 Besuchern auch recht gut besucht und ein riesen Erfolg. Neben Beethoven gab es noch ein eindrucksvolles Orchesterwerk von Benjamin Britten und eine Uraufführung von Eriks Esenvalds (ohne Weingläser – dafür mich Glockenspielen 🙂
Wer gerne mal hören möchte, wie das geklungen hat, kann unter folgendem Link die Live-Übertragung des BBC nachhören mit dem World Orchestra for Piece unter der Leitung von Donald Runnicles:
Proms 2018 Prom 9: War & Peace – BBC Proms – BBC
Einmal in der Royal Albert Hall zu singen warein langersehnter Traum, der nun in Erfüllung ging – und sogar noch einmal kurz an der Orgel sitzen, wer hätte das gedacht….?
Simon war in bester Laune, denn diese Aufführung war seine 114. Aufführung des gigantischen Werkes – Respekt, Mr. Halsey!
Und auch im Chor herrschte eine super Dynamik bei Proben und auch bei den abendlichen Ausflügen zum Pub – ein tolles Event so viele junge Sänger zusammenzubringen für großartige Musik – doch eines muss man festhalten: Bei aller Genialität dieser Sinfonie; von „Chor“ hatte der liebe Ludwig van nicht so viel „Plan“, das gute Werk ist fast „unsingbar“ – aber Spaß machst dennoch sehr 🙂
Sehr emotional ging es dann zu bei der Probe unter der Leitung des Komponisten der Uraufführung, Erik Esenvalds – ein sehr interessanter Zeitgenosse – toll, dass wir ihn persönliche kennen lernen durften.